Nur rasches Handeln kann die Klimaveränderung begrenzen!
1,5°C Erwärmung sind nicht dasselbe wie 2°C Erwärmung. Bei Weitem nicht.
Rasches entschlossenes Handeln ist gefragt.
Mythos
Ob wir jetzt noch etwas tun, ist ohnehin schon egal. In einigen Jahren werden bessere Technologien verfügbar sein, die das Klimaproblem lösen. Die Ziele des Pariser Klimaabkommens sind sowieso nicht mehr erreichbar.
Fakten
Laut neuem IPCC-Sonderbericht macht es einen großen Unterschied hinsichtlich der Klimawandelfolgen, ob der globale Temperaturanstieg bei 1,5 oder 2° Celsius begrenzt wird. Noch sind die Klimaziele erreichbar, wenn wir jetzt die Trendumkehr schaffen. Klar ist: Je später wir den CO2 Ausstoß verringern, desto rasanter muss die Reduktion erfolgen.
Es ist klar, dass der schrittweise Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas entscheidend sein wird, um der Klimaveränderung Einhalt zu gebieten. Es ist jedoch nicht egal, wann bzw. wie rasch wir die Treibhausgasemissionen verringern.
Der neue IPCC-Sonderbericht zeigt deutlich: Wir müssen das Zeitfenster nutzen, um den CO2-Ausstoß bis 2030 um 45 % gegenüber dem Wert von 2010 zu reduzieren; zur Jahrhundertmitte muss der Ausstoß dann bei null liegen. Je mehr die Temperaturen steigen, desto häufiger werden Hitzeperioden, Dürren, zerstörerische Waldbrände, Starkregen und Überflutungen. Der Bericht zeigt, dass es deutliche Unterschiede hinsichtlich der Auswirkungen gibt, je nachdem ob der globale Temperaturanstieg bei 1,5 oder bei 2 °C liegt. So würde bei max. 1,5° etwa der Meeresspiegelanstieg deutlich geringer ausfallen, ein Teil des Eises am Nordpol könnte erhalten bleiben, bis zu 30 % der Korallen in den Tropen könnten überleben. Steigen die Temperaturen im globalen Durchschnitt dagegen um 2°, würde das arktische Meereis im Sommer viel häufiger abschmelzen und kaum ein Korallenriff überleben. Durch das Überschreiten von Kipp-Punkten, die bei einem Temperaturanstieg um 2 °C nicht mehr auszuschließen sind, drohen gravierende irreversible Änderungen, mit denen der Mensch letztlich selbst am wenigsten zurande kommen würde.
Die schlechte Nachricht ist, dass wir bei aktueller Entwicklung bis zum Jahr 2100 nicht bei +1,5 oder +2 °C (im Vergleich zum vorindustriellen Niveau) landen, sondern global zwischen +3 und +4 °C drohen. Die globalen CO2-Emissionen sind zuletzt (2017) wieder angestiegen.